Der Himmel ist die Grenze? Nicht für Carl Fredricksen, der sich im Alter von 78 Jahren einen Lebenstraum erfüllt: Eine Reise in das Amazonas-Gebiet. Doch Carl besteigt nicht etwa ein Flugzeug, das ihn nach Südamerika bringen soll, nein, der ehemalige Ballonverkäufer befestigt an seinem Häuschen Tausende von Luftballons und entschwebt in den Himmel. Was Carl zunächst nicht ahnt: Der achtjährige Pfadfinderjunge Russell hat sich heimlich auf die Veranda geschlichen, da dieser sich zur Aufgabe gemacht hatte, mit Hilfe des alten Mannes d ihn noch fehlenden „Wir helfen Senioren“-Orden zu bekommen. Als er ihn entdeckt, ist der grantige Rentner zunächst nicht begeistert. Doch Carl hat keine andere Wahl, als die Quasselstrippe Russell mit auf diese Reise zu nehmen, die aus dem alten Mann und dem kleinen Jungen ein eingeschworenes Team machen wird, zwischen das kein Bananenblatt mehr passt. Das ist eine kurze Zusammenfassung des Animationsfilms „OBEN!“ und zugleich der Stoff, mit dem die Kirmesgruppe „Vie vam Kopp“ in diesem Jahr die Besucher beim Gevelsberger Kirmeszug begeistern möchte. Zugleich ist es auch eine Botschaft, die aufzeigt, dass das Leben Spaß macht, wenn man sich immer wieder ein neues Abenteuer sucht.
Wagendarstellung: Vie sitt OBEN!
„Im Gegensatz zum Film wird unsere Darstellung von hinten nach vorne gezeigt“, wie Reimund Herberg, Vorsitzender der Kirmesgruppe „Vie vam Kopp“ erzählte. Was bedeutet, dass man als Zuschauer zunächst einmal zu den Paradiesfälle entführt wird, jenem Ort den Mr. Fredricksen und Russel am ende ihrer Reise erreichen wollen. Auf rund vier Meter Höhe rauscht hier das Wasser (aus einem 1.000 Liter-Vorratsbehälter) den Berg hinunter, während sich die beiden Abenteurer gemeinsam mit Doug, dem Hund, und Kevin, dem Paradiesvogel, im umliegenden Urwald ein kleines Päuschen gönnen und dem Zwitschern der zahlreichen kleinen Paradiesvögel lauschen, die in ihren bunten Kostümen herumflattern. Die Paradiesfälle verbergen allerdings noch ein Geheimnis, welches mit usse Kiärmis zu tun hat.
Während ihrer aufregenden Reise im fliegenden Haus treffen Carl und Russel auf den verschollenen Forscher und Abenteurer Charles Munz, der mit seinem Zeppelin „Spirit of Adventure“ (das silberne Fluggefährt misst eine Länge von 12 Meter inklusive Passagierkapsel und ragt fünf Meter vom Wagenboden aus in die Höhe) bei den Paradiesfällen seit Jahrzehnten nach dem Paradiesvogel sucht. Voller Feindschaft schickt dieser seine Hundefliegerstaffel über eine Rampe hinunter auf die Straße, um Jagd auf den kleinen Pfadfinder und den Opa zu machen, welche Kevin, den Paradievogel, im Gefolge haben und schützen wollen.
Auf ihrer langen Reise gehen den Ballons am Haus von Carl Fredricksen die Puste aus, so dass es nur noch mit leichtem Auftrieb über den Boden gezogen werden kann. Was tun, da die Hundefliegerstaffel von Charles Munz ihnen verdächtig nahe kommt. Wölfling Russel wird kurzerhand das bunte Gebäude samt seiner 200 Luftballons mittels einem Gartenschlauch umgebunden, so dass dieser es nun durch die Straßen von Gevelsberg ziehen kann. „Wie von Geisterhand lassen wir dabei für die Zuschauer das Gebäude über den Boden schweben“, verriet Reimund Herberg abschließend.
Einzelgänger: Holiday on Ice – Das Finale!
Der ehemalige erfolgreiche Sportakrobat, wird auch in diesem Jahr wieder als Einzelgänger fungieren und sich dabei auf´s Eis wagen. Seit 75 Jahren verzaubert „Holiday on Ice“ das Publikum mit atemberaubender Eislaufkunst, beeindruckender Akrobatik, fantastischer Musik und einzigartigen Kostümen. Reimund Herberg wird dem Publikum das große, fulminante Finale der Eisrevue präsentieren und bekommt dabei, rein optisch, Unterstützung von vier Revue-Damen.
Text & Fotos: André Sicks