Im April des Jahres 1937 setzten sich kirmesbegeisterte Mitarbeiter des Hauerwerkes Schürhoff am Lusebrink zusammen und gründeten unter der Leitung von Hermann Wiemann eine Kirmesgruppe.
Sie gaben sich den Namen „Als Solche″.
Schon im gleichen Jahr nahmen sie unter dem Motto: „Die Wolga-Schiffer″ am Kirmeszug teil.
Der erste Kirmesumzug nach dem 2. Weltkrieg startete unter dem Motto:
„Gedöhne maut sien″.
Die Kirmesgruppe präsentierte mit ihrer Darstellung das „Räuberleben″. Mit „Ziska″ als Räuberbraut hatten sie sich über Jahre hinweg eine Kultfigur geschaffen. Nach dem Kirmesumzug 1949 hieß es nur noch „die Räuber als Solche″. Das alte Räuberlied „Ja, am Kreuzweg wohnen die Räuber″ wurde über Jahre hinweg in gemütlicher Runde angestimmt.
Nach mehrjähriger Krise formierte sich die Gruppe im Oktober 1955 unter dem neuen Namen
„Vie vam Kopp″.
Hermann Wiemann war wieder der Initiator. Um ihn scharten sich Ernst Klebe, Otto Halbeyt, Hermann Willberg, Willy Illberg, Johanna Griesel, Rolf Rittinghaus, Ewald Winterhoff, Friedhelm Pompowski, Manfred Külpmann, Dieter Mauermann und Hans Engbert.
Zu dieser Zeit war die Gaststätte „Griesel″ auf dem Kopp das Vereinslokal der Gruppe.
Im Jahr 1956 wurde wieder am Kirmeszug teilgenommen. Mit der Darstellung „Wassermangel auf dem Börkey – Brand bei Fortnagel″.
Hervorragend war die Nachbildung des Wasserturmes vom Lindengraben.
1964 wagten wir den „Sprung ins Bundeswahljahr″ und sprangen mit dieser humorvollen Darstellung auf den 2. Platz.
Hans-Werner Kulling
Hans-Werner Kulling – wer kennt ihn nicht? – prägte unsere Gruppe in den 60er Jahren. Sein Ideenreichtum für die Darstellungen im Kirmeszug war unerschöpflich.
Viele Jahre war er unser Vorsitzender.
Bedingt durch die Wahl zum 1. Vorsitzenden des Gevelsberger Kirmesvereins, trat er bei uns als Vorsitzender zurück. Noch heute trägt er musikalisch und unterhaltsam zu guter Stimmung im Vereinsleben bei.
Die Bienchen
Auf Grund der Tatsache, dass die KG „Vie vam Kopp″ bis dato (1964) eine reine Männertruppe war, Frauen wurden bei Versammlungen grundsätzlich nicht zugelassen, wollten einige Ehefrauen der Mitglieder nicht länger tatenlos hintenanstehen.
Sie gründeten am 04. April 1964 unter Mithilfe des damaligen 2. Vorsitzenden unserer KG, Karl Kretschmar, ihre eigene Gruppe. Sie gaben sich den Namen
„Die Bienchen″
Der erste Vorstand:
- 1. Vorsitzende: Anneliese Matern
- Kassiererin. Ilse Herberg
- Schriftführerin: Gertrud Daum (heute G. Duddek)
Weitere Mitglieder waren:
Helene Nüschen, Vera Dabruck, Marlene Kulling, Inge Daude, Ruth Nüschen, Annelies Quabeck und Dora Herschel.
Von 1967 bis Mitte der 70er Jahre traten sie bei den Kirmesabenden auf. Als Frauengruppe im Kirmeszug errangen sie oftmals den 1. Preis. Im Laufe der Jahre lösten sich die „Bienchen″ von unserer Gruppe. 1994 konnten sie ihr 30jähriges Bestehen feiern.
Unsere Gruppe hat sich im Laufe der Jahre dahingehend verändert, daß die Frauen voll im Vereinsleben integriert sind. Fast 1/3 unserer stimmberechtigten Mitglieder sind Frauen.
Kittelträger „Vie vam Kopp″
- Willi Brennscheidt 1982
- Kurt Duddek 1983
- Artur Herberg 1984
- Erich Bergfeld 1987
- Hans-Werner Kulling 1989
- Karl Wienand 1991
- Alfred Dabruck 1993
70er Jahre – Wechseljahre
Mit der Neuverpflichtung von Kurt Duddek als 1. Vorsitzenden hatten wir einen Idealisten gefunden, der mit seinem ganz speziellen Engagement unserer KG seinen Stempel aufdrückte.
Mitte der 70er Jahre erfolgte unter seiner Regie der Auszug aus dem Dorf. Dies wurde notwendig, da wir uns mit den Hippendörfern „Tisch und Bett″ (Bauplatz und Verkehrslokal teilen mußten.
Nachdem Werner Heinrich uns schon seit Mitte der 60er Jahre mit seinen Fahrzeugen im Kirmeszug unterstützt hatte, stellte er uns nun auch noch sein Betriebsgelände im Breitenfeld als Bauplatz für unseren Wagenbau zur Verfügung.
Kurze Zeit später nabelten wir uns auch von unserem ersten Vereinslokal „Gaststätte Herguth″ (früher Griesel) ab und nahmen Einzug in das Lokal „Zum alten Postwagen″.
Zur Finanzierung unseres Wagenbaues betrieben wir von 1973 – 1976 neben unserer jährlichen Karnevalsveranstaltung einen Bierstand auf unserer Großen Kirmes.
Ein Höhepunkt war 1977 unsere 40 Jahrfeier, die wir noch in unserem alten Vereinslokal Gaststätte Herguth „am Kamp″ begingen.
Die 80er – Schlag auf Schlag
Bis 1982 gelang es uns nicht einmal den Siegerpokal zu erringen.
Für 1983 hatte sich Kurt Duddek mit seiner Mannschaft einiges vorgenommen.
Mit der Darstellung „Die Zeiten von Old Shatterhand und Winnetou in Gevelsberg – wat siesse nu?″ sollte es endlich gelingen. Wir hatten keine Kosten und Mühen gescheut. Trotz größter Anstrengung sprang nur der 4. Platz für uns heraus.
Kurt Duddek legte im November des Jahres 1983 sein Amt als 1. Vorsitzender nieder und wurde von uns zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seine Abstinenz dauerte allerdings nur ein Jahr, denn im November 1984 übernahm er wieder das Zepter über unsere Gruppe.
Bedingt durch die umfangreiche Renovierung unseres Vereinslokals „Zum alten Postwagen″, wechselten wir 1985 zur Gaststätte „Haus Janssen″ in die Rosendahler Strasse.
Am 9. Mai 1987 luden wir zu unserem 50 jährigen Jubiläum in das Pfarrzentrum St. Engelbert ein. Im gleichen Jahr veranstalteten wir ein Sommerfest auf dem Hof unseres Vereinslokales „Haus Janssen″. Im November des Jahres 1987 endete endgütlig die „Ära″ von Kurt Duddek.
Um nicht in finanzielle Nöte zu geraten, suchten wir nach einer ständigen Einnahmequelle, die wir 1988 mit unserem Reibekuchenstand fanden. Dieser Stand ist seit dem Weihnachtsmarkt 1988 zu einer ständigen Einrichtung auf dem Gevelsberger Weihnachtsmarkt und dem Quellenfest bis zum heutigen Tage geworden.
Auf dem Weg zur Jahrhundertwende
1989 mußte unter größten Schwierigkeiten der Kirmeswagen gebaut werden. Werner Heinrich bedauerte es sehr, daß er uns aus innerbetrieblichen Gründen seine Betriebsstätte nicht mehr in gewohntem Umfang zur Verfügung stellen konnte. Es stand somit für uns fest, daß ein neuer Bauplatz gefunden werden musste.Wie bereits Mitte der 70er Jahre, wechselten wir traditionsgemäß mit dem Bauplatz auch unser Vereinslokal. Anni Soest stellte uns ein Gelände „In den Weiden″ zur Verfügung, welches dann von uns eingezäunt wurde.
Die Mitglieder-Versammlung beschloß in diesem Jahre wieder in die Gaststätte „Zum alten Postwagen″ als Vereinslokal zurückzukehren.
Nach der Mitglieder-Versammlung 1993 zogen wir in die Gaststätte „Zur Juliushöhe″, in der wir uns immer noch heimisch fühlen.
Sorgenfalten kamen auf, da lange Zeit wenig Augenmerk auf die Nachwuchsförderung gelegt wurde. Dieses Problem wurde von uns aufgenommen. Durch ein neues Konzept konnten wir uns personell verjüngen und erweitern.
Dank eines hervorragenden Teamgeistes stellte sich jetzt mehr und mehr der Erfolg ein! Unser Traum vom Pokalsieg ging 1996 in Erfüllung. Mit „Die bunte Welt des Musicals″ wurde laut Presseberichten eine technisch und künstlerisch ausgefeilte Darstellung durch unsere Straßen gezogen.
Nach Monaten intensiver Vorbereitung veranstalteten wir gemeinsam mit der GWG am 21. September 1996 eine Großveranstaltung: Das 1. Gevelsberger Oktoberfest.